Meine Lieben

Heute ist ein ganz besonderer Moment für mich. Nicht nur für mich, auch für die orthodoxen Gläubigen.

Bald ist die Auferstehung Christus und wir werden verkündigen „Christus ist auferstanden!“ „Wahrhaftig, er ist auferstanden!“ Und dann kommt das Licht von dem Heiligutm der Kirche nach draussen! Viele Menschen werden in und vor der Kirche sein und es ist für mich jedesmal ein wundervoller Moment, wo alle Menschen sich gegenseitig „das heilige Licht“ weitergeben. Es berührt mich jedesmal tief in meinem Herzen wenn ich von einer geliebten, oder wildfremden Person, das Licht auf meine Osterkerze bekomme.

Dieses Jahr ist für mich nochmals anders, am Dienstag werde ich griechisch orthodox getauft. Das ist alles sehr tief emotional. Bin ich doch ein sehr freiheitsliebender Mensch! Es ist auf diesem Weg auch ziemlich Achterbahn, vor allem weil der Tag jetzt so nahe ist!

Doch fühle ich mich sehr wohl in diesen Kirchen und habe schon immer die Kirchen aufgesucht um Kerzen anzuzünden. Mit meiner Patentante habe ich tiefgehende Gespräche über die griechisch orthodoxe Religion und ich liebe was ich höre. Dieses Jahr habe ich bereits während den 40 Fastentagen oft Liturgien beigewohnt und habe jetzt wirklich fast jede Liturgie der heiligen Woche besucht und werde sehr tief berührt. Dieser „Singsang“ zwischen dem Pater und dem Psaltis ist sehr meditativ.  Natürlich gab es da auch Momente wo ich mich fragte ob ich das Richtige tue. Doch wir wissen nie für immer ob wir „das Richtige“ tun, wir können immer nur für den Moment entscheiden.

Gestern bin ich neben einer trauernden Frau gesessen, selber gerade war ich in einem sehr glücklichen Moment. Und ich versuchte einfach mein Herz offen zu lassen und Raum für ihre Trauer zu lassen (ohne was zu sagen). Auf einmal begann sie mit mir zu sprechen, es war eine tiefe Berührung da zwischen zwei Frauen die sich nicht kannten…

Lasst uns mehr Licht in die Welt tragen, aber lasst uns auch lieb mit uns selber sein, wenn wir es einmal nicht tun können.